Bei Erdnussallergikern können kleinste Spuren in den Nahrungsmitteln zu lebensgefährlichen allergischen Schockreaktionen führen. In den USA, wo diese Allergie sehr viel häufiger ist als bei uns, sterben jährlich ca. 100 bis 150 Menschen an einem solchen Ereignis.
Erste Versuche einer oralen Desensibilisierung (Zufuhr von allmählich zunehmenden Mengen über die Nahrungsaufnahme) bei Kindern an der Charite verlaufen vielversprechend.
Bei 60% der Teilnehmer konnte eine Erhöhung der Toleranzschwelle erreicht werden und somit die Gefahr einer lebensgefährlichen Schockreaktion gesenkt werden. Unklar ist, ob die erreichte Toleranz durch kontinuierliche Zufuhr des Allergens aufrecht erhalten werden muss und warum sie nicht bei allen Kindern erreicht werden konnte.
Parallel dazu wird durch intensive Forschung einer der führenden Hersteller von Allergenextrakten versucht, einen Impfstoff zu entwickeln.
Die seit 2005 geltende Deklarationspflicht verpflichtet die Lebensmittelhersteller alle Zutaten mit allergener Potenz eindeutig unter den Inhaltsstoffen aufzuführen. Dies gilt allerdings nur für abgepackte Ware. Bei offener Ware ist also immer ein Risiko gegeben. Eine zweite Unsicherheit besteht durch produktionsbedingte Kontaminationen (cross contact), da die Maschinen nach Umstellung auf ein anderes Produkt, nicht immer garantiert spurenfrei gesäubert werden können.
Es ist also weiterhin empfehlenswert, bei bekannter Erdnussallergie extreme Vorsicht walten zu lassen.