(Andere Bezeichnungen sind: Hidradenitis suppurativa, rezidivierende Schweißdrüsenabszesse (obwohl sie meistens von den Haarfollikel ausgehen), Pyodermia fistulans sinifica)
Wie eine Akne aussieht, weiß jeder, und das Wort inversa bedeutet „umgekehrt“, d. h dass sie an anderen Stellen als den üblichen wie Gesicht, Rücken oder dem Ausschnittbereich auftritt, sondern meistens in den großen Hautfalten wie Leistengegend, Achselhöhlen, in der Analfalte, seltener unter der Brust. Es handelt sich um eine chronische, entzündliche Hauterkrankung mit furunkelähnlichen Knoten, z.T. mit Fistelgängen und strangartigen Narbensträngen. Die Ursache ist letztendlich unbekannt.
Bei dem Auftreten von mindestens fünf entzündlichen Knoten in einem dieser oben genannten Bereiche, die immer wiederkommen, ist der Verdacht auf diese Erkrankung gegeben. Beginn ist meistens zwischen dem zwanzigsten und dreissigsten Lebensjahr, bei Frauen klingt sie meistens nach der Menopause ab. Es gibt familiäre Häufungen.
Diese Erkrankung stellt eine erhebliche Beeinträchtigung der Lebensqualität dar, z.B. durch die ständig notwendige Wundversorgung in schwierigen Bereichen, die Schmerzhaftigkeit und psychische Hemmschwellen beim Entkleiden. Die einzige Behandlung mit Aussicht auf einen Langzeiterfolg ist die radikale, operative Entfernung.
Um möglichst gute Operationsverhältnisse zu schaffen ist es natürlich sinnvoll, vorher die Entzündungen zu behandeln. Das kann mit Tableten wie DADPS über ein halbes Jahr (Blutkontrollen erforderlich) oder einer dreimonatigen antibiotischen Doppelbehandlung mit Clindamyin und Minocyclin oder INH erfolgen. Isotretionin hat sich nicht bewährt. Neuerdings wird auch Adalimumab mit Erfolg eingesetzt. Alle diese Maßnahmen heilen aber die Erkrankung nicht dauerhaft aus und machen leider eine Operation nicht überflüssig.
Das kosmetische Ergebnis hängt von der Größe des betroffenen Gebietes und damit von der Möglichkeit des Wundverschlusses ab, je nachdem ob die Wunde gleich geschlossen werden kann oder z. B. eine Transplantation notwendig ist. Über 90% der betroffenen Patienten sind Raucher, ein großer Teil ist übergewichtig und die Nassrasur fördert durch kleine Mikroverletzungen die Entzündungen. Es ist also sinnvoll das Rauchen einzustellen, ggf. das Gewicht zu reduzieren, ev. auch eine Laserepilation durchführen zu lassen und sich bei Bedarf auch psychologischen Beistand zu suchen. Für diese Erkrankung ist, wie Sie sehen, ein ganzheitlicher Ansatz notwendig. Deshalb macht es Sinn, sich in einem Kompetenzzentrum vorzustellen, wo alle benötigten Fachrichtungen gebündelt sind. Sie können sich in der offenen Sprechstunde der Hautklinik des Universitätskrankenhauses Eppendorf jeden Dienstag ohne Termin im Gebäude 14 im Erdgeschoss mit einem Überweisungsschein Ihres Hautarztes oder Hausarztes vorstellen (das mit dem Hausarzt ist ansonsten nicht immer so, daher habe ich es hier vervorgehoben).